FAQ / Häufig gestellte Fragen
Allgemeines
Können Lehrkräfte überhaupt Unterricht in Wiederbelebung erteilen?
Ja! Lehrkräfte sind sehr gute Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für die Erteilung des Unterrichts in Wiederbelebung. Sie kennen ihre Lerngruppen und wissen, was sie diesen zumuten können. Ihre Aufgabe besteht in der Vermittlung von Wissen und in der Anwendung einer geeigneten pädagogischen Methodik. Die zu vermittelnde Maßnahme „Prüfen, Rufen, Drücken“ ist einfach durchzuführen, sodass es für Lehrkräfte keine Schwierigkeit darstellt, diese selbst zu erlernen und im Anschluss an die Schülerinnen und Schüler weiterzugeben. Außerdem stehen wissenschaftlich fundierte und pädagogisch geeignete Materialien unter https://sn.wiederbelebung-in-schulen.de zur Verfügung.
Sind Schülerinnen und Schüler der siebten Klassen bereits in der Lage, eine Wiederbelebung durchzuführen?
Die Methode „Prüfen, Rufen, Drücken“ ist technisch sehr einfach durchführbar. Mehrere Studien mit über 20.000 Schülerinnen und Schülern haben gezeigt, dass 12- bis 13-jährige Schülerinnen und Schüler psychisch und physisch dazu in der Lage sind, Wiederbelebungsmaßnahmen an einem Erwachsenen durchzuführen.
Erteilen Schulen in freier Trägerschaft auch Unterricht in Wiederbelebung?
In den Ausbau des Unterrichts in Wiederbelebung werden sowohl öffentliche Schulen als auch Schulen in freier Trägerschaft eingebunden.
Warum soll lediglich die Methode „Prüfen, Rufen, Drücken“ unterrichtet werden?
Innerhalb des Unterrichts in Wiederbelebung soll lediglich die Methode „Prüfen, Rufen, Drücken“ vermittelt werden, um so einen niederschwelligen, aber verbindlichen Mindeststandard zu garantieren. Ziel ist es, die Zahl handlungsfähiger Personen deutlich zu steigern, um die kritischen ersten Minuten nach einem Herzstillstand überbrücken zu können. Der Ansatz ersetzt nicht die Erste-Hilfe-Ausbildung. Diese kann ohne Ausbilder-Befähigung nicht durchgeführt werden.
Warum wird auf das Unterrichten der Beatmung verzichtet?
Laut der Empfehlung der Deutschen Herzstiftung erweist sich eine Atemspende während einer Reanimation als nicht zwingend erforderlich. Die Herzdruckmassage hingegen ist die zentrale und wirkungsvollste Maßnahme, um im Notfall Leben zu retten. Gerade untrainierte Laien scheuen sich oft vor der Beatmung, sodass diese Verunsicherung dazu führen kann, dass aus Angst, etwas falsch zu machen, nichts unternommen wird. Außerdem besteht die Gefahr, dass eine Beatmung durch Laien zu Unterbrechungen bei der Reanimation führt. Die Konzentration auf die Herzdruckmassage stellt eine fachlich sinnvolle Vereinfachung dar und kann dazu führen, dass mehr Menschen die Wiederbelebung effektiv durchführen.
Die Ausstattung der Schulen und das Online-Fortbildungsformat
Um welches Modell handelt es sich bei den gelieferten Reanimationspuppen?
Bei den Reanimationspuppen handelt es sich um das Modell „Practiman Basic“. Das Modell ist praxisbewährt und eignet sich durch die einfache Handhabung sehr gut für den Einsatz in Schulen. Es ist zwar für die Beatmung nutzbar, diese ist jedoch nicht Teil des verbindlichen Unterrichts in Wiederbelebung. Die Puppe kann somit jedoch auch für andere schulische Zwecke (Schulsanitätsdienst, Schulgesundheitsfachkräfte, Erste-Hilfe-Schulungen) genutzt werden. Die Reanimationspuppen sind ohne den Einsatz von Batterien funktionsfähig.
Wie werden die Puppen gereinigt und wie werden die Instandhaltung bzw. Hygieneartikel zur Desinfektion der Puppen finanziert?
Da eine Schulung der Beatmung innerhalb des flächendeckenden Unterrichts in Wiederbelebung entfällt, sind keine besonderen Hygieneartikel erforderlich. Zur Reinigung der Reanimationspuppen genügt eine milde Seifenlauge.